Senioren der Caritas-Tagespflege haben Sträuße gebunden und einen Kräuterweihe-Gottesdienst gestaltet

 

Die Senioren der Tagespflegeeinrichtung des Caritasverbandes Aschaffenburg waren auf den Spuren eines tief verwurzelten christlichen Brauchtums unterwegs, der Glauben, Natur und Tradition verbindet und an die enge Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung erinnert. In der Laube der Betreuungseinrichtung haben die Tagesgäste bei sommerlichem Wetter gemeinsam mit der Gottesdienstbeauftragten Beate Nase die Kräuterweihe gefeiert. Bei diesem kirchlichen Ritual werden Heilkräuter und Blumen in einem Gottesdienst gesegnet. Die Kräutersträuße, die aus bis zu sieben verschiedenen Pflanzen bestehen, symbolisieren die Fülle der Gaben Gottes und die heilende Kraft der Natur. Zu den typischen Kräutern gehören etwa Johanniskraut, Schafgarbe, Kamille, Wermut oder Minze.

Gemeinsam mit der Betreuungsassistentin Anne Volz haben die Senioren die Kräuter und Blumen gepflückt und die Sträuße selbst gebunden. Gottesdienstbeauftragte Beate Nase legt Wert darauf, dass die Senioren die Kräuterweihe aktiv mitgestalten. So waren die Besucherinnen und Besucher der Caritas-Tagespflege in der Vorbereitung des Gottesdienstes kreativ, haben alle Fürbitten selbst geschrieben und die kurzen Texte im Rahmen der Liturgie der Feier vorgelesen. Sie durften auch entscheiden, welche Lieder bei der Kräuterweihe gesungen werden sollen.

Die katholische Kirche gedenkt mit diesem Brauchtum der legendären Grabesöffnung Mariens. Statt des Leichnams fanden die Apostel dort Rosen und Lilien, vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter. Die Segnung bei der Kräuterweihe soll die Heilkraft der Pflanzen verstärken und die Menschen, die sie verwenden, unter den Schutz Mariens stellen. Oft werden die gesegneten Kräuter in Häusern aufbewahrt, um Unheil abzuwehren und Heilung zu bringen. Die Kräuterweihe erhält vor dem Hintergrund des Klimawandels, eine besondere Relevanz, denn die Verbindung zur Natur und der Erhalt der Schöpfung gewinnen für mehr Menschen an Bedeutung.

Diese symbolische Kraft der Kräuter sowie die Ruhe und Entspannung, „die uns die Natur gibt“, schätzt auch Gaetanna Trasacco, die bei dem Gottesdienst mitgewirkt hat. Die 94-Jährige besucht die Tagespflege in der Weingartenstraße seit zwei Jahren regelmäßig dreimal pro Woche und ist dankbar für die fürsorgliche Betreuung sowie die vielseitigen Angebote der Caritas. „Es ist toll, was hier geleistet wird, hätte ich das damals schon eher gewusst, wäre ich früher zur Tagespflege gekommen“, sagte Gaetanna Trasacco nach dem Kräuterweihe-Gottesdienst.